Allgemeine Fragen
Ein Kreuzbandriss (vorderes oder hinteres Kreuzband) tritt meist durch eine plötzliche Drehbewegung des Knies auf, häufig beim Sport.
Typische Anzeichen sind:
- Ein plötzliches, oft hörbares „Knacken“ im Knie
- Starke Schmerzen, besonders direkt nach der Verletzung
- Schnell auftretende Schwellung des Kniegelenks
- Unsicherheits- oder Instabilitätsgefühl im Knie („Wegknicken“)
- Eingeschränkte Beweglichkeit des Knies
! Bitte beachten Sie auch, dass diese Symptome sehr unterschiedlich sein können. Ein Kreuzbandriss kann auch ohne Schwellung und starke Schmerzen einhergehen.
Falls der Verdacht auf Kreuzbandriss besteht, sollte schnellstmöglich ein Kreuzbandspezialist aufgesucht werden. Eine ärztliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie ein MRT können die Diagnose bestätigen.
Kreuzbandrisse heilen nicht von selbst, es gibt jedoch Fälle, in denen eine konservative Therapie die am besten geeignete Behandlung sein kann. Für Patienten, die älter oder weniger aktiv sind oder an schwerer Arthritis leiden, ist eine konservative Therapie möglicherweise besser geeignet als eine Operation.
- Wiener Privatklinik, Pelikangasse 15, 1090 Wien
- Evangelisches Krankenhaus Wien, Hans Sachs Gasse 14, 1180 Wien
- Atomos Klinik Wien, Kreuzgasse 17, 1180 Wien
- Sanatorium Hera, Löblichgasse 14, 1090 Wien

Fragen zur Kreuzband OP
In der Regel wird die Operation unter Vollnarkose durchgeführt. Alternativ kann auch eine Spinalanästhesie (Betäubung ab der Taille abwärts) eingesetzt werden, manchmal in Kombination mit einem Dämmerschlaf. Der Anästhesist bespricht im Vorfeld die individuell beste Option.
Der Aufenthalt hängt vom individuellen Fall ab. Bei stationären Operationen bleibt der Patient in der Regel 1–3 Tage im Krankenhaus.
Sobald der Wundverband entfernt wurde, können Sie sich mit Wasser duschen. Verwenden Sie dazu ein Duschpflaster.
Dank moderner Methoden ist es heute möglich, Schmerzen nach einer Kreuzbandoperation deutlich zu reduzieren. Ein zentraler Bestandteil meines Ansatzes ist die LIA (Local Infiltration Analgesia) – Pain Management Kombinationstherapie, die schon während der Operation beginnt. Schmerzen nach der OP sind normal, lassen sich aber gut kontrollieren. Sie erhalten Schmerzmittel (Tabletten oder Infusionen) direkt nach der OP und für die ersten Tage. Kühlen und Hochlagern des Beins helfen zusätzlich. Sollten die Schmerzen unerwartet stark oder anhaltend sein, ist eine Rücksprache mit dem Arzt erforderlich.
Nach der OP werden oft Schmerzmittel, Thromboseprophylaxe (z. B. Heparin-Spritzen), und gegebenenfalls entzündungshemmende Medikamente oder Magenschutzpräparate verschrieben.
Ja, das ist möglich. Nach einer Kreuzbandoperation kann sich Blut im Gewebe verteilen und durch die Schwerkraft in Richtung der Knierückseite oder Wade absinken. Dies führt dort zu einem sichtbaren Bluterguss, der in der Regel nach einigen Tagen von selbst verschwindet. Linderung kann eine entzündungshemmende Salbe schaffen.
Bei starken Schmerzen, die nicht durch Medikamente gelindert werden. Bei Rötungen, Schwellungen oder Fieber, die auf eine Infektion hinweisen könnten, sollte umgehend ein Kreuzbandspezialist kontaktiert werden. Bei plötzlichen Schwellungen oder Schmerzen im Unterschenkel, die auf eine Thrombose hindeuten könnten.
Die Schwellung kann manchmal mehrere Wochen in unterschiedlicher Intensität anhalten. In den ersten Tagen nach der Operation ist sie am stärksten und geht mit konsequenter Kühlung, Hochlagern und Physiotherapie allmählich zurück. Restschwellungen können jedoch noch manchmal über mehrere Monate bestehen, insbesondere nach Belastung.
Nach einer Kreuzband-OP sind Krücken erforderlich, um das Knie zu entlasten. In der Regel benötigen Sie die Krücken 2 Wochen, abhängig von der Stabilität des Knies und dem Heilungsverlauf. In dieser Zeit ist konsequente Schonung des Knies erforderlich.
Sie können dann wieder autofahren wenn Sie sicher die Pedale bedienen können (volle Beweglichkeit im Knie) sowie keine Schmerzen oder Einschränkungen in der Reaktionsfähigkeit haben. In der Regel frühestens nach 4–6 Wochen, abhängig davon, welches Bein betroffen ist und ob Sie ein Automatikauto fahren.
Nach einer Kreuzband-OP kann die Mobilität eingeschränkt sein. Es ist sinnvoll, insbesondere für die ersten 1-2 Wochen Hilfe zu organisieren.
Die Rückkehr in Ihren Arbeitsalltag hängt von Ihrer Tätigkeit ab. Bürotätigkeiten können Sie etwa nach 1–2 Wochen wieder aufnehmen, wenn die Schwellung abgeklungen ist. Bei körperliche Arbeit müssen Sie mit einem Ausfall von 6–12 Wochen, je nach Belastung, rechnen.
Die erste Kontrolluntersuchung findet meistens 14 Tage nach der OP statt. Weitere Termine folgen individuell, abhängig vom Heilungsverlauf, in der Regel nach 6 Wochen, 3 Monaten und 6 Monaten.
Fragen zur Reha
Es wird nicht empfohlen. Ihr vorderes Kreuzband ist ein primäres stabilisierendes Band für das Kniegelenk. Ohne intaktes Kreuzband beanspruchen Sie die Muskeln rund um Ihr Knie stärker, um für diese Stabilität zu sorgen. Wenn die stabilisierenden Muskeln schwach werden oder ermüden, kann es sein, dass Ihr Knie einknickt oder nachgibt. Dies könnte zu weiteren Verletzungen anderer Weichteilstrukturen des Knies oder des Gelenks selbst führen. Es ist immer am besten, Ihren Orthopäden und Physiotherapeuten zu konsultieren, bevor Sie bestimmte Aktivitäten mit einer Kreuzbandverletzung wieder aufnehmen.
Die Genesungszeit ist von Person zu Person unterschiedlich. Nach einer Kreuzbandoperation müssen Sie in der Regel eine Rehabilitation von mehreren Monaten bis zu einem Jahr in Kauf nehmen. Die Rehabilitation konzentriert sich zunächst auf die Wiederherstellung des Bewegungsumfangs und dann auf die Kräftigung. Wenn Sie ein Sportler sind, umfasst die letzte Phase Ihrer Genesung ein sportartspezifisches Training. Mit Aufbausport kann schon nach 3 Monaten begonnen werden.
Nach einer Kreuzbandoperation und nach vollständigem Abschluss der Reha und des sportspezifischen Trainings, können mehr als 90 Prozent Ihrer Vorverletzungsfunktionalität wiederhergestellt werden. Dies hängt jedoch von Ihrem Körper, Ihrer Verletzung, der Wahl des Transplantats und Ihrem Engagement in der Rehabilitationsphase ab.
Nicht sofort. Nach dem Ablegen der Orthese muss das Knie weiterhin schrittweise an Belastung gewöhnt werden. Anfangs kann es noch instabil oder geschwächt sein. Es ist ratsam, mit kürzeren Strecken zu beginnen und auf ebenem Untergrund zu gehen.
Das Ziel ist, das Knie innerhalb der ersten 6–8 Wochen nahezu vollständig zu strecken und zu beugen. Die vollständige Beweglichkeit kann jedoch individuell unterschiedlich sein und bis zu 3–6 Monate dauern. Eine konsequente Physiotherapie unterstützt den Bewegungsaufbau.
Das Knie ist das größte Gelenk des Körpers. Es arbeitet in Koordination mit allen anderen Muskeln und Knochen Ihres Unterkörpers bis hinauf zum Rücken. Eine Knieverletzung ist eine große Beeinträchtigung des Körpers. In Ihrem Knie zirkuliert nur sehr wenig Blut, was die Heilung verlangsamt. Die Rehabilitation stellt die Funktionalität und die Kraft wieder her. Die Wiederherstellung der Kraft dauert länger als die Wiederherstellung der Funktionalität.
Physiotherapie ist entscheidend für die Heilung. Ohne gezieltes Training besteht ein Risiko für Instabilität, Bewegungseinschränkungen oder erneute Verletzungen. Muskelaufbau und Mobilisation sind essenziell, um die normale Kniefunktion zurückzugewinnen.
Jeder Fall ist anders und sollte individuell abgeklärt werden. Typischerweise können die Patienten sieben Monate bis ein Jahr nach der Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes wieder auf der Piste sein. Bevor Sie Skifahren gehen, sollten Sie mit Ihrem Physiotherapeuten Ihren Ist-Zustand genau analysieren. Eine Freigabe wird Ihnen im Anschluss von Ihrem Orthopäden erteilt. Achten Sie aber beim Wiedereinstieg in den Skisport, nicht sofort auf schwarzen Pisten oder in extremem Gelände zu fahren. Ich empfehle Ihnen erstmal ein leichtes Skifahren auf präparierten Pisten für ein paar Wochen bis Monate, bevor Sie sich vorsichtig wieder Aktivitäten auf hohem Niveau und mit höherem Risiko widmen. Dies ist auch von Bedeutung um langsam wieder zur alten mentalen Sicherheit zurückzukehren. Zur Unterstützung auf der Schipiste können Sie auch eine aktive Bewegungsschiene verwenden, die Ihr Kniegelenk stabilisiert.
Leichte Wanderungen auf flachem Gelände sind je nach Heilungsverlauf nach etwa 3–4 Monaten möglich. Für anspruchsvolleres Wandern in den Bergen oder auf unebenem Gelände sollte man mindestens 6–9 Monate einplanen, um das Knie ausreichend zu stabilisieren. Eine ärztliche Freigabe ist empfehlenswert.
Schmerzen beim Stiegen steigen sind in den ersten Wochen bis Monaten nach der OP häufig, da die Muskulatur noch nicht vollständig gekräftigt ist und die Belastung für das Knie noch ungewohnt sein kann. Mit gezieltem Muskelaufbau und Physiotherapie bessert sich das meist nach 3–6 Monaten.
Das hängt von der Heilungsphase und dem individuellen Fortschritt ab. Meist kann damit aufbauend nach 6-8 Monaten begonnen werden.
- Nach ca. 6–8 Wochen: Erste Einheiten auf dem Ergometer oder einer flachen Strecke mit einem normalen Fahrrad sind meist möglich, um die Beweglichkeit und Muskulatur schonend zu trainieren. Verzichten Sie aber in dieser Phase auf Fahrten mit starkem Straßenverkehr, da plötzliche Brems- oder Ausweichmanöver das operierte Knie stark belasten können.
- Nach 3–4 Monaten: Leichtes Mountainbiken auf einfachen, befestigten Wegen kann oft begonnen werden, wenn die Muskulatur ausreichend stabilisiert ist.
- Nach 6–9 Monaten: Technisch anspruchsvolles Mountainbiken mit Sprüngen, schnellen Abfahrten oder unebenem Gelände sollte erst nach ausreichendem Muskelaufbau und ärztlicher Freigabe erfolgen, um das Knie nicht zu überlasten oder ein erneutes Verletzungsrisiko einzugehen.